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Traditionen


GRABSTEINSETZUNG
– Es ist eine uralte, bis zu den Erzvätern zurückgehende Sitte, dass Juden auf jedes Grab einen Grabstein setzen, zum Zeichen der Ehre und des Respekts für die Verstorbenen, sodass sie nicht vergessen werden und ihr Grab nicht entweiht werde.
– In manchen Gemeinden ist es üblich, ein Jahr mit der Grabsteinsetzung zu warten. Einer der Gründe dafür ist, dass man sich während des Trauerjahrs täglich beim Kaddisch des Verstorbenen erinnert, und dass daher der Grabstein noch nicht nötig ist. Es gibt aber darüber keine Regeln, und es ist religionsgesetzlich zulässig bei der erstmöglichen Gelegenheit den Grabstein zu setzen. In Israel ist es üblich, dies nach Ablauf der sch'loschim (der Trauerperiode von 30 Tagen) zu tun.
– Es ist wichtig, zwischen der Vorschrift, einen Grabstein zu setzen (was ein uralter jüdischer Brauch ist) und der mit besonderem Ritual und Gebeten begleiteten Enthüllung des Grabsteins zu unterscheiden. Das Ritual der Grabsteinenthüllung hat keine Grundlage im Religionsgesetz oder in halachischen Vorschriften und ist ziemlich neuen Ursprungs. Wenn dies auch eine weitere Gelegenheit bietet, einen würdigen Verstorbenen zu ehren, braucht sich keine Familie religionsgesetzlich verpflichtet zu fühlen, eine formelle Enthüllung zu arrangieren. Es genügt, einen passenden Grabstein zu setzen und das Grab privat zu besuchen.

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